Bundeswehrbung
Mit der Abschaffung des Wehrdienstes griff die deutsche Bundeswehr 2016 zu neuen Maßnahmen. Die Webserie “Die Rekruten” soll auf YouTube nach neuen und vor allem jungen Wehrdienst-Interessierten werben. Für diesen Zweck setzt man auf Jumpcuts, kecke Sprüche und Jugendsprache. Die Serie selbst wurde als Erfolg gefeier und hat mittlerweile viele Spin-Offs nach sich gezogen.
Doch die als Abenteuer dargestellte Grundausbildung ist auch durch ihre Sprachauswahl spannend. Als ich die Serie das erste Mal sah war ich doch verwundert, denn Themen wie Krieg oder Tod wurde deutlich anders dargestellt als ich es mir vorgestellt hatte. Wenn ich an Soldatentum denke ich persönlich an Töten, Front, Einsätze und andere militärische Begriffe. Ich habe auch die Hoffnung dass Demokratieverständnis gelehrt wird. Doch die meisten Worte die fallen schienen auf den ersten Blick Kameradschaft, Geil, Spaß und Jawohl zu sein. Wörter wie Töten werden als letzte Möglichkeit der Verteidigung umschrieben, welche man natürlich nie hofft einsätzen zu müssen.
Sprache in der Werbung spielt eine große Rolle und auch wenn es sich hierbei um keine auswendiggelernten Texte handelt, wird entschieden was in eine der circa 10 minütgen Folgen geschnitten wird und was nicht. Seit 2016 hatte ich immer wieder den Gedanken im Kopf: Kommt eine Bundeswehrserie tatsächlich ohne das Wort “Krieg” aus?
Das Ergebnis ist sechs Jahre später eine Text-Suche, welche alle Folgen der Serie nach Wörtern durchsuchbar macht: Bundeswehrbung.de